Wie ich bereits angekündigt hatte war ich dieses Jahr auf der Bay Area Maker Faire in San Mateo Kalifornien. Leider kommt der Bericht etwas spät, da ich in letzter Zeit sehr mit den Vorbereitungen für die Maker Faire in Hannover beschäftig war. Dennoch will ich euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.
Am ersten Tag sind wir mit dem Auto zur Maker Faire gefahren, wovon ich allerdings nur abraten kann. Die Straße war total voll und wir standen ewig im Stau. Die Parkplatz Situation hingegen war recht entspannt, was wahrscheinlich auch daran gelegen hat, das wir sehr früh vor Ort waren und genügend Parkplätze vorhanden sind. Leider waren wir am ersten Tag auf das Auto angewiesen, da wir nach der Maker Faire noch zur hackaday.com Aftershow Party wollten. Am besten reist man also via BART nach San Mateo. Von der örtlichen BART Stadion aus fahren seit diesem Jahr konstenlose Shuttle Busse zum Messegelände. Wer also schon immer mal in einem gelben Erstklässler Schulbus in den Staaten fahren wollte, sollte den dortigen „ÖPNV“ und Shuttle Service auf jeden Fall in Anspruch nehmen.
Nachdem wir das Auto abgestellt hatten folgte ein ca. zwei Kilometer langer Fußmarsch zum Gelände. Getreu dem Motto „Wie die Lemminge, immer schön den Massen folgen.“ Wie man dann anschließend das Auto wieder findet kann man sich ja später immer noch überlegen 🙂 . Die Bay Area Maker Faire öffnete um 9:00 Uhr die Pforten und eine entsprechende Menschenschlange wartete bereits am Eingang. Glücklicherweise hatten wir im Voraus einen Weekend Pass Online gekauft. Dieser ersparte uns das Anstellen an der Kasse und ermöglichte einen schnellen Zugang an der Schlange vorbei.
Auf dem Gelände angekommen, folgte gleich 10 Meter hinter dem Zaun die totale Überforderung. Ich wurde gleich am Eingang beinahe von einem Cup Cake über den Haufen gefahren. Was außerdem sofort ins Auge fiel war der „El Pulpo Mecanico“ (siehe Titelbild). Ein mechanisches Ungetüm aus Metall welches ununterbrochen Feuerfontänen von sich gab. Generell gab es im gesamten Außenbereich sehr viele feuerspeiende Kreaturen zu bewundern.
Wie sich in späteren Gesprächen mit einigen der Aussteller herausstellte, handelte es sich dabei meist um Maschinen die wohl vom Burning Man stammen ( ein Besuch dort steht auf jeden Fall auf meiner To-Do Liste ganz oben). Die Maker Faire in Hannover hatte dieses Jahr mit Elsie und Rusty auch einige ähnlich nette Kreaturen vor Ort.
Anfangs war es etwas schwierig sich auf dem Gelände zu orientieren. Mit den kostenlosen Gelände Plänen die überall verteilt wurden viel die Orientierung dann aber etwas leichter. Es gab auch eine App fürs Smartphone. Leider zeigte die App nur die Projektnamen und Beschreibungen an, jedoch nicht in welcher Halle oder in welchem Bereich ein bestimmter Aussteller zu finden war.
Neben dem „El pulpo mechanico“ gab es natürlich noch andere Publikumslieblinge wie zum Beispiel die „Life sized mouse trap“ ein Lebensgroßer Nachbau eines Brettspiels (manche erinnern sich vielleicht noch daran). Ein Evergreen schienen auch die „Coke and Mentos Guys“ zu sein, die mit sehr viel Witz gezeigt haben wie man mit Mentos und Cola eine absolute Zucker Schlacht ausrichtet.
Viele Projekte fand man im Außenbereich was aufgrund des sehr guten Wetters echt Spaß bereitete. Die restlichen Aussteller konnte man in einer der Hallen oder zahlreichen Zelte antreffen. Die Bay Area Makerfaire bietet ein breites Sprektrum an verschiedenen Makern, so reichen die Disziplienen von Elektronikbastlern über Kunst und Handwerk bis hin zu Gardening. Es war also für jeden was dabei. Die Veranstalltung war im allgemeinen sehr Familienfreundlich und bot auch für Kinder allerhand Attraktionen von interaktiven Spielereien bis hin zu Lötkursen und sonstigen Basteleien.
Sehr interessant empfand ich auch die Halle mit den Licht Projekten, vor allem deswegen weil ich wusste das ich auf auf der Maker Faire in Hannover am Stand der „Make Light“ initiative vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vertreten sein werde. Also war ich stets auf der Suche nach Inspirationen. Der Absoute Eye Catcher in der Halle war natürlich die Gruppe ArcAtac, welche mit gleich zwei riesigen Tesla Spulen musizierte. Erstaunlich wie nah die Absperrung an der Bühne war. Ich vermute in Deutschland würde man nicht einmal die Genehmigung bekommen für eine Tesla Spule halber Baugröße. Das folgende von mir angefertigte Video soll einen kleinen Eindruck vermitteln wie spektakulär eine solche Vorführung war. Leider ist der Ton etwas übersteuert. Die Jungs haben echt Spaß gemacht. Schade das sie „High Voltage Rock n Roll“ von AC/DC nicht gespielt haben. Aber „The Trooper“ von Iron Maiden war mindestens genau so gut.
Neben Makern waren auch Hackerspaces und Start-Up Unternehmen vertreten. Sehr interessant fand ich auch, dass ich dort sehr viele Kickstarter Projekte zu sehen bekommen habe, die ich bis zu diesem Zeitpunkt nur aus Videos bzw. aus Blog Artikeln kannte.
Irgendwann lief mir dann in einer Halle das Team von hackaday.com über den Weg. Da konnte ich auf ein Gruppenfoto natürlich nicht verzichten.
Direkt hinter der großen Halle befand sich die „Paddle Powered Stage“. Eine Bühne bei welcher der Zuschauer entscheidet ob der Künstler weiter machen kann oder nicht. Auf ca. 20 Fahrrädern strampelten die Leute um die Bühne mit Strom zu versorgen. Offenbar waren alle Künstler gut, denn immer wenn wir vor der Bühne standen wurde musiziert.
Ebenfalls zahlreich vertreten war die Steampunk Szene. Interessant fand ich, dass in den USA offensichtlich der „Wild West Style“ einen sehr großen Einfluss auf die Steampunker hat. Viele Accessoires, unter anderem die Planwagen, der Aussteller verbreiteten das klassische western flair. Auch in der unter den Jungs wurde am Wegesrand lautstark musiziert, was natürlich ungemein zur guten Atmosphäre beitrug.
Alles in einem ist die Bay Area Maker Faire eine Reise Wert. Ich werde jedenfalls versuchen nächste Jahr wieder hin zu fliegen.
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei allen die für mein Projekt beim „Make Light Wettbewerb 2013“ gestimmt haben. Natürlich nehme ich wieder am „Maker Light Wettbewerb 2014“ Teil, welcher am vergangenen Wochenede auf der Maker Faire in Hannover gestartet wurde. Ich hoffe ihr stimmt auch dieses Jahr für mein Projekt ab. Was ich baue weiß ich bereits, die Teile liegen schon alle auf der Werkbank. Zu viel möchte ich noch nicht preis geben eins kann ich allerdings jetzt schon verraten, das neue Projekt wird größer und spannender als beim letzten Wettbewerb.
Schaut also demnächst mal wieder rein. Es erwarten euch unter anderem Berichte von der Maker Faire in Hannover und von meinem Besuch in der Noisebridge, dem San Francisco Hackerspace.
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